Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR Test
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Sorry, aber meine SD Karte mit den Fotos der B5000er ist leider kaputt, darum musste ich mit Screenshots aus meinen Videos und Produktfotos arbeiten. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem!
Die Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR ist die Wiedergeburt meiner allerersten Armbanduhr. 1983 entfachte die Mutter aller G-SHOCKS meine Liebe zu Uhren, jetzt schließt Casio den Kreis – mit einem 4000 Euro-Zeitmesser! Nach langem Hin- und Herüberlegen habe ich den Schritt gewagt und die neue (alte) Uhr noch einmal gekauft – meine Testeindrücke lest Ihr hier!
1983
Die letzten Tage waren nervenaufreibend. Nicht nur, was das Tagesgeschäft angeht, sondern auch im Hinblick auf einen Casio-Release, der vor allem von G-SHOCK-Fans der ersten Stunde (inklusive mir) heiß ersehnt wurde. Über meine persönliche Beziehung zur G-SHOCK DW 5000C-1A aus dem Jahr 1983 habe ich Euch ja schon in einem vor ein paar Tagen erschienenen Blog-Beitrag berichtet. Ein YouTube-Video gibt es ebenfalls. Die Veröffentlichung der Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR, der Nachfahrin einer der legendärsten Uhren aller Zeiten, ist für mich einfach ein ganz besonderer Anlass.
Gravierende Unterschiede gibt es allerdings schon auf den ersten Blick. Wir schreiben nicht mehr das Jahr 1983, ich bin nicht mehr 15 und die Neuauflage der quadratischen G-SHOCK zählt nun zur prestigeträchtigen MR-G Serie. So nennt man beim japanischen Uhrenhersteller die Crème de la Crème der eigenen Uhrmacherkunst. Modelle mit dem Kürzel zeichnen sich durch erlesene Materialien, handgefertigte Komponenten und leider auch einen (für Casio-Verhältnisse) exorbitant hohen Preis aus. Satte 4000 Euro muss man auf den Tisch legen, um eines der begehrten Exemplare zu ergattern. Wie im Video schon kurz erwähnt, bin ich persönlich etwas enttäuscht über die fehlende Limitierung. Ob man die Uhr einmal als Wertanlage nutzen können wird, steht also noch nicht fest.
I did it…
Doch auch das hat die Verkaufszahlen scheinbar nicht getrübt. Nur wenige Tage hat es gedauert, bis beide Farbvarianten im offiziellen Shop ausverkauft waren. Aktuell kann man das Modell daher nur bei einem Juwelier oder über Chrono24 beziehen. Als ich das Video gedreht habe, musste ich noch etwas überlegen, wirklich so viel Geld für die Hommage an meinen ersten Daily Rocker in die Hand zu nehmen. Inzwischen hat die Unvernunft gesiegt und ich habe das Modell vor ein paar Tagen gekauft.
Jetzt ist das Modell angekommen und ich konnte im Uhren-Test herausfinden, ob die Neuauflage ihr Geld wirklich wert ist. Einen ‚richtigen‘ Vergleich zu meiner allerersten DW 5000C-1A gibt es leider nicht. Was mit meinem Original passiert ist, ist eine andere Geschichte. Spannend finde ich die Parallelen und Unterschiede zu Casios GMW B5000-Kollektion. Diese Square-G-SHOCKS sind ebenfalls im Premiumsegment angesiedelt. Die Casio G-SHOCK GMW B5000TB durfte ich bereits 2020 testen…
Die Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR am Handgelenk – mein erster Eindruck…
…besteht vorrangig aus einem Flashback. Wow! Im schwarzen Gewand verfehlt der neueste Wurf der Japaner seine Wirkung nicht. Wüsste ich es nicht besser, man hätte mir glaubhaft versichern können, es handle sich um eine G-SHOCK DW 5000C-1A. Das aber nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten lassen sich schon einige Unterschiede feststellen. Ein vielleicht etwas subtiler, aber nicht zu unterschätzender besteht im Gewicht. Die MRG B5000B-1DR wiegt jetzt satte 114 Gramm und ist damit fast doppelt so schwer. Das liegt an der grundverschiedenen Materialauswahl beim Gehäuse. Die Politur des neuen Werkstoffes sorgt zudem für ein leicht verändertes Erscheinungsbild. Die neue G-SHOCK sieht hochwertiger aus. Sie ist erwachsen geworden und hat das Plastik-Image abgelegt.
Den Charme meiner alten G-SHOCK DW 5000C-1A strahlt die Hommage trotzdem noch aus, daran ändern auch neue Materialien und ein neuer Name nichts. Wer die Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR (oder das Original) am Handgelenk trägt, der präsentiert sich stilbewusst. Aktuell, wo die 80er in der Musik oder der Mode ein Revival feiern, erlebt auch das eckige Design der ersten G-SHOCK eine Renaissance. Es gibt also keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, eine Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR zu tragen.
Mit Abmessungen von 49.40 Millimetern x 43.20 Millimetern und einer Gehäusehöhe von 12.90 Millimetern passt die Uhr an jedes Handgelenk – knapp 40 Jahre später auch noch an meines.
Von wegen Retro – das Gehäuse
G-SHOCK stand schon immer für drei besondere Attribute, die die Uhren so bekannt und besonders gemacht haben. Die Zahl 10 ist das Stichwort. Alle G-SHOCKs überstehen einen Sturz aus 10 Meter Höhe, sind bis in eine Tiefe von 10 bar wasserdicht und werden durch eine Batterie mit einer Laufzeit von 10 Jahren angetrieben. An diesen Versprechen hat sich während der letzten 40 Jahre kaum etwas verändert. Im Gegenteil – viele Modelle sind heute noch robuster und damit langlebiger.
Trotzdem schätze ich es, wenn man sich nicht nur alte Traditionen bewahrt, sondern auch Gegenwart und Zukunft im Blick behält. Umso mehr freut es mich, dass die neue Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR mit den modernsten Methoden und Materialien der Branche gefertigt wurde und am Puls der Zeit bleibt. Das bedeutet allerdings auch das Aus für das massive Edelstahlgehäuse dem rückseitigen Schraubdeckel. Uhrenmarken, die heutzutage progressiv sein wollen, sind längst umgestiegen. Die Alternative: Titan. In Casios geschichtsträchtiger Yamagata-Fabrik wird das Gehäuse aus einer speziellen Titanlegierung gefertigt. Titan ist äußerst korrosionsbeständig und daher langlebig. Durch seine Kratzresistenz muss man die Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR zudem nicht übervorsichtig behandeln. In dieser Hinsicht kann meine Casio G-SHOCK GMW B5000TB durchaus mithalten. Diese hat ebenfalls ein Titangehäuse.
Darüber hinaus besitzen beide Modelle eine DLC-Beschichtung. Mit der Diamond-Like-Carbon-Methode ist das Gehäuse noch sicherer gegen äußere Einflüsse. Der DLC-Beschichtung haben beide Uhren auch ihre schwarze Farbe zu verdanken. Auf einem sehr hohen Niveau präsentiert sich die Verarbeitung. Das darf man im gehobenen Premiumsegment auch erwarten.
Viermal härter als Titan
Sehr interessant finde ich die Lünette. Auf den ersten Blick hat sich wenig verändert, ja. Sie ist immer noch achteckig und hat ihre Schriftzüge Protection und G-SHOCK nicht verloren. Nun verwendet Casio aber sogenanntes Cobarion. Dabei handelt es sich um eine Kobalt- Chrom-Legierung, die Casio als sehr fest und flexibel anpreist. So soll es sogar viermal härter sein als reines Titan. Das probiere ich aber besser nicht aus. 4000 Euro sind mir dann doch zu schade.
Die Wasserdichtigkeit konnte mit 20 bar gesteigert werden, auch wenn das kein Fabel-Wert ist. Beschweren kann man sich trotzdem nicht. Weitere Hingucker sind die goldene Gehäuserückseite mit Sonnenschliff und Saphirglas an der Front.
Casio gibt an, das Gehäuse aus mehr als 25 Einzelteilen zusammenzubauen, anstatt aus einem Stück zu fertigen. So könne man einzelne stoßdämpfende Teile verbauen und sie einzeln polieren. Auf die Politur scheint man dabei besonders stolz zu sein. Die kann sich aber auch defintiv sehen lassen!
Alle Funktionen im Überblick
Casios G-SHOCK MRG B5000B-1DR bietet alle Funktionen, wie man sie auch von anderen Modellen der MR-G-Serie kennt. Ich habe vor kurzem die Casio G-SHOCK MRG-B2000B-1A4DR testen dürfen. Beide Zeitmesser sind vollgestopft mit allen erdenklichen Innovationen, die Casio aktuell zu bieten hat. Man scheint zeigen zu wollen, wie gut man ist. Weltzeit- und Stoppfunktion, ein Timer, Tagesalarme, eine Schlummerfunktion, eine mehrsprachige Wochentagsanzeige, Kalender, Phone Finder – die Liste an mehr oder weniger nützlichen Funktionen ist lang und seit 1983 stetig angewachsen.
Ob man sie alle regelmäßig nutzen möchte, ist jedem selbst überlassen. Die korrekte Uhrzeit und Weltzeit sind mir z.B. aber sehr wichtig. Zur Einstellung nutze ich seit längerer Zeit schon die G-SHOCK-Connected App, die meiner Meinung sehr intuitiv designt wurde. Ich weiß, das Smartphone war 1983 noch Zukunftsmusik und Nostalgiker werden die Funktionen lieber an der Uhr selbst einstellen. Ich möchte es positiv herausheben, dass Casio mit der Zeit geht und das Smartphone einbindet, ohne es Überhand nehmen zu lassen.
Im Zifferblatt selbst ist Casios bewährtes Tough-Solar-System verbaut. Solarzellen fangen Tageslicht ein und leiten die Energie an die Batterie weiter. Überschüssige Energie wird gespeichert und kann bei Bedarf abgerufen werden. Das System arbeitet zuverlässig und präzise.
Zifferblatt und Armband der Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR
Über das Zifferblatt, besser gesagt die digitale Anzeige, lassen sich alle Funktionen einfach verständlich ablesen. Dies war schon immer einer der Vorteile einer Digitaluhr. Die Optik hat Casio dabei kaum angerührt. Nutzte man früher noch simple Leuchtdioden, setzt man bei Casio heute auf einen sogenannte Super Illuminator, der das Zifferblatt in der Dunkelheit hell erstrahlen lässt.
Goldene Akzente und Schriften heben den Retro-Charakter hervor. In den Details, also Schriftart, Größe und Anordnung hat man sich viel Mühe gegeben, den originalen Look zu rekonstruieren. Nicht fehlen darf darüber hinaus der rote Ring, der Farbe ins Spiel bringt und Fanherzen höherschlagen lässt.
Das Armband besteht aus einer anderen Titanlegierung als das Gehäuse. Optisch merkt man davon nichts, da auch hier die bekannte DLC-Beschichtung zum Einsatz kommt und die Glieder des Armbandes hochwertig poliert sind. Laut Casio spart die DAT55 Titanlegierung Gewicht ein und ist dreimal härter als das gewöhnliche Material. Zu kurz darf der Tragekomfort dennoch nicht kommen. Der ist wie zu erwarten sehr gut. Titan macht das Armband sehr leicht, was man am Handgelenk merkt – man merkt nämlich nichts!
Mein Fazit zur Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR
Mit der Casio G-SHOCK MRG B5000B-1DR gelingt dem japanischen Uhrengiganten ein gelungenes Revival. Knapp 40 Jahre nach der Vorstellung der ersten G-SHOCK überhaupt bringt man ein Modell auf den Markt, das dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht – jedoch nur optisch. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass sich hinter der herzerwärmenden Retro-Uhr ein wahres MR-G High-End Produkt verbirgt. Ein Zeitmesser, der all das verkörpert, was Casio im 21. Jahrhundert ausmachen soll. Wer erleben möchte, wozu Casio technisch in der Lage ist, sollte die G-SHOCK MRG B5000B-1DR auf jeden Fall einmal in die Hand nehmen.
Dann fällt es allerdings schwer, wieder loszulassen. Trotz Hightech ist es am Ende das Retro-Design, weswegen Kunden (wie ich) sich entscheiden, eine fast schon abstruse Summe von 4000 Euro zu zahlen. Hier schlägt der Nostalgiebonus zu. Das wäre günstiger gegangen, was in Anbetracht des ausverkauften Shops aber nicht nötig zu sein scheint. Casio setzt bewusst auf Verknappung. Die Uhr soll ihren Exklusiv-Status schließlich behalten.
Mehr über Casio, G-SHOCK und die MRG B5000B-1DR
Noch mehr Casio Uhren-Tests in meinem Blog
Galerie
Technische Daten
NameCasio G-SHOCK MRG B5000B-1DR
ReferenznummerB5000B-1DR
MarkeCasio
KategorieDigitaluhren
Preis ab4000,- Euro
Garantie2 Jahre
Gehäuse MaterialDLC-Beschichtung
Diameter49.40 mm x 43.20 mm
Höhe12.90 mm
UhrenglasSaphirglas
Wasserdicht20 bar (200 m / 660 ft)
Funktionen12-Stunden-Zähler / 24-Stunden Zeit / Alarm / Bluetooth Connection / Datum / GMT / Minute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbedunkelrot, grau
IndizesDigitalanzeige
BesonderheitenLED Indizes
LünetteDLC-Beschichtung / Titan
Armband Farbegrau
Armband MaterialDLC-Beschichtung / Titan
SchließeFaltschließe / Titan
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