Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon M1-44-62-LB Test

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Mit der Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon bringt der deutsche Premiumhersteller pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum der Kollektion ein neues Modell heraus. Die BlueMoon ist nach drei Jahren bereits die zweite Uhr, in deren Design eine Mondphase integriert wurde. Ich durfte das neue Aushängeschild aus Glashütte testen und fotografieren.

Mühle-Glashütte TEUTONIA IV BLUEMOON M1-44 62-LB Review & Unboxing – 4K

Erfolgsgeschichte Teutonia

Die mit Abstand erfolgreichsten Uhren der Nautische Instrumente Mühle Glashütte/SA. kommen laut eigenen Angaben aus der Teutonia Kollektion. Das ist beinahe schon etwas ironisch, denn bekannt ist die sächsische Traditionsmarke aus Glashütte vor allem für ihre professionellen Einsatzuhren. Gut, die wenigsten von uns sind Berufssoldaten und/oder Marinetaucher.

2002, also vor etwa 20 Jahren wurde das erste Modell veröffentlicht – der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Laut Geschäftsführer Thilo Mühle wollte man „eine sportlich-elegante Uhr schaffen, die auch ein wenig deutsch ist bzw. sich durch eine gute Funktionalität und Geradlinigkeit auszeichnet“. Der Name Teutonia kommt also nicht von ungefähr. Im Hoch- und Spätmittelalter stand der Begriff für nichts anderes als die lateinische Übersetzung für die Deutschen. Mit der Teutonia II Kleine Sekunde und der Teutonia II Weltzeit habe ich 2020 und 2021 schon Bekanntschaft machen dürfen. Jetzt steht der Test eines Newcomers aus der vierten Teutonia-Generation an. Die Teutonia IV BlueMoon soll zum neuen Highlight, zum Erfolgsgaranten werden und gleichzeitig besser sein als ihre Vorgängerin.

Mühle-Glashütte TEUTONIA IV BLUEMOON M1-44 62-LB — Photo © 2023 by WATCHDAVID® David Drilling – All rights reserved

2019 wagte man sich das erste Mal an eine Dreizeigeruhr samt Mondphasenanzeige heran. Die schlicht Teutonia IV Mondphase genannte Uhr gibt es auch heute noch zu kaufen. Dennoch verspricht Mühle Neuerungen. Im Vergleich zum ersten Zeitmesser konnte man den ‚Mond‘ durch eine bessere Platzierung vergrößern. Eine andere Zifferblattfarbe hat man der BlueMoon ebenfalls spendiert. Das etwas sterile Weiß ist einem satten, dunklen Blauton gewichen, in den sich die Neuheit nun hüllt. Darüber und viele weitere Details möchte ich mit euch in diesem Uhren-Test sprechen…

Endlich wieder ein Unboxing

Im gelieferten Karton befindet sich gut gesichert eine blaue Verpackung mit dem Schriftzug des Uhrenherstellers, die allerdings noch nicht die Uhrenbox darstellt. Die befindet sich darin und besitzt eine wertige, raue Oberfläche. Die blaue Verpackung fällt dagegen durch einen doppelten Boden auf. Darin findet ihr die Garantiekarte sowie weitere „Packungsbeilagen“, die die Funktionen der Uhr anschaulich erklären. In der Uhrenbox selbst ist die neue Uhr mit der Referenznummer M1-44-62-LB gut gesichert. Man muss einen siegelartigen Aufkleber abziehen, bevor man das Modell von Schutzfolien befreien kann. Dann darf man das Erlebnis Teutonia IV BlueMoon in voller Pracht genießen.

Die Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon am Handgelenk

Man kann den feierlichen Blick nur schwer unterdrücken, der sich einstellt, sobald man die elegante wie funktionale Uhr zum ersten Mal umlegt. Das edle und vornehme Design der Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon ruft bei mir sogar eine aufrechtere Körperhaltung hervor, wenn ich sie am Handgelenk trage. Mit der Mondphasenuhr assoziiere ich direkt Seriosität, gediegenen Luxus und Qualität. Klingt fast schon etwas streng oder bieder. Das ist die Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon aber auf keinen Fall. Dafür sorgen die klare Linienführung und verspielte Details wie kleine Sternchen oder der recht detaillierte Mond auf dem Zifferblatt.

Daher würde ich die Uhr vorrangig zu gehobenen, besonderen Anlässen und im Business-Alltag bei Meetings und auf Geschäftsreisen tragen. Dieses breite Spektrum beschert der Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon Daily Rocker Qualitäten.

Das bestätigt auch die Tauglichkeit als Unisex-Uhr. Im Durchmesser misst die Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon nur 39 Millimeter. So eignet sie sich optimal als Damenuhr. Zwanghaft maskuline Attribute sucht man hier Gott sei Dank ebenfalls vergebens. Der intelligent ausgewählte Durchmesser passt bestens zum unaufgeregten Design.

Mühle setzt auf bewährte Qualität

Photo © 2023 by WATCHDAVID® David Drilling – All rights reserved

Wenn wir schon bei der Gehäusegröße sind, müssen wir auch über dessen sportliche Höhe von nur 11,80 Millimeter reden. Das ist unglaublich flach. Schließlich muss man bedenken, dass Mühle ein modifiziertes Automatikwerk unterbringen musste, das man gut durch den gläsernen Gehäuseboden erkennen kann.

Die Form des Gehäuses ist nicht gerade das, was am Ehesten Ins Auge sticht, wenn man die Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon zum ersten Mal erblickt. Der Eindruck täuscht, denn hinter der scheinbar simplen Form verbergen sich viele gute Ideen, die das Gehäuse sehr funktional machen. Zu nennen wären beispielsweise die leicht gebogenen Hörner, die sich sacht an das Handgelenk anschmiegen, wenn man die BlueMoon aufsetzt. Auch an die Lünette hat man sich gewagt und den oberen Abschluss des Gehäuses kompromisslos abgeschrägt. Viele Teutonia-Modelle besitzen eine gestufte, klassische B-Lünette. Dieses Designelement ist zugunsten der funktionalen Linienführung weggefallen. Weniger ist eben mehr.

Ganz hat man das klassische Design aber doch nicht aufgegeben. Vorrangig die Oberseiten des Gehäuses sind poliert und wechseln sich mit matten Seiten ab. Die Qualität ist auf Premium-Niveau, wie man es vom sächsischen Hersteller gewohnt ist und auch erwarten darf. Auf Überraschungen muss man sich bei der Materialauswahl nicht einstellen. Hier kommt immer noch Edelstahl zum Einsatz.

Das Zifferblatt wird von Saphirglas geschützt, dessen Existenz man im ersten Moment kaum wahrnimmt. Anscheinend wurde großer Wert auf die Entspiegelung gelegt, denn die ist Mühle wirklich erstklassig gelungen. Die optische Täuschung, man könne mit den Händen das Zifferblatt berühren, begeistert mich auch noch nach Tagen!

Die Wasserdichtigkeit gibt Mühle mit 10 bar an. Wasserspritzer verzeiht die BlueMoon, für Tauchgänge ist das Modell natürlich nicht ausgelegt.

Die Spechthalsregulierung erklärt

Mühle wäre nicht Mühle ohne die patentierte Spechthalsregulierung, die die Uhrwerke in der Fertigung in Glashütte erhalten. Verbaut wird ein Schweizer Automatikwerk von Sellita. Das SW 288-1 besitzt neben einem Sekundenstopp und dem Datum auch die Mondphase. Mondphase und Datum können über die verschraubte Krone per Schnellkorrektur verstellt werden. Vollaufgezogen ist das SW 288-1 mit einer Gangreserve von 41 Stunden ausgestattet.

Das Highlight ist aber wieder einmal die Spechthalsregulierung. Wer mit dem Begriff bisher nur das Körperteil eines Vogels verbunden hat, hier eine kurze Erklärung. Die 2003 entwickelte und patentierte Feder schützt das empfindliche Innenleben vor äußeren Einflüssen wie Schlägen oder Stößen. Darüber hinaus wird das Uhrwerk feinreguliert. Letztendlich war es die charakteristische Form, die der Feder ihren Namen gab. Die Spechthalsregulierung wird auch in den oben erwähnten Einsatzuhren verbaut, da diese den härtesten Belastungen ausgesetzt sind.

Der Supermond

Nicht nur das Gehäuse, auch das Zifferblatt wurde im Vergleich zu älteren Uhren der Teutonia-Kollektion anders gestaltet, wobei man hier von einer Evolution sprechen kann. Auffälligste Änderung gegenüber der ersten Mondphasenuhr ist die neue Positionierung der astronomischen Anzeige. Statt von 5 bis 7 Uhr reicht sie nun von 5 bis 10 Uhr und nimmt deutlich mehr Platz auf dem Zifferblatt ein. Mühle selbst erklärt durch den auf 6 Millimeter angewachsenen Mond auch den neuen Namen. „BlueMoon“ steht für den zweiten Vollmond eines Monats. Der Supermond selbst wurde mit liebevollen Details wie Einschlagskratern gestaltet und wirkt von weitem fast schon fotorealistisch. Kleine Sterne runden die Optik gelungen ab.

Gegenüber findet man ein Datumsfenster. Wie gewohnt, wurden die Indizes appliziert und sind wie die Zeiger glanzvernickelt. Um das Gesamterscheinungsbild funktional und unaufgeregt zu halten, hat man auf gängige Gestaltungsmuster wie ein Sonnenstrahlzifferblatt verzichtet. Stattdessen ist die Oberfläche leicht gekörnt. Die Ablesbarkeit von Uhrzeit, Datum und Mondphase sind gut.

Schlussendlich wollen wir noch einen Blick auf das Armband werfen. Hier heißt es: keine Experimente. Das Lederband ist außen schwarz, auf der Innenseite weich gefüttert und dunkelblau, passend zum Zifferblatt. Sehr gut hat mir der Tragekomfort gefallen. Sicheren Halt bietet eine Faltschließe. Die Breite des Lederbandes beträgt 20 Millimeter.

Mein Fazit zur Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon

Oft braucht es weder neuartige Materialien, noch Hochleistungsuhrwerke oder gar atemberaubende Funktionen. Die Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon zeigt, dass es auch ohne Superlative geht. Sicherlich ist die Mondphasenanzeige eine kleine Besonderheit, meiner Meinung aber nicht das Hauptkriterium, diese Uhr zu kaufen. In meinen Augen ist es eher die Summe der Einzelteile. Die Mühle-Glashütte Teutonia IV BlueMoon überzeugt eben durch die Bank und leistet sich in keiner Disziplin einen Fehler. Vielleicht ist sie nicht der Paradiesvogel der Sammlung, von dem man anderen als erstes erzählt. Aber sie ist verlässlich und qualitative Premiumklasse. Letztendlich führt das dazu, dass man die BlueMoon einfach mögen muss. Man kann gar nicht anders.

Mit diesen Eigenschaften steht die Uhr sinnbildlich für die gesamte Teutonia-Kollektion von Mühle-Glashütte, die beliebteste der Marke. Wenn es ein Erfolgsrezept gibt, dann beschreibt es dieses Fazit meiner Meinung nach treffend.

Das Modell mit der Referenznummer M1-44-62-LB kostet im Shop von Mühle 2.600,- Euro. Stand September 2022 müsst ihr mit längeren Wartezeiten von 10 bis 12 Wochen rechnen. Alle wichtigen Links gibt es wie immer im Folgenden!