TITONI Seascoper 600 CarbonTech Test
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Die TITONI Seascoper 600 CarbonTech ist die erste aus Karbon gefertigte Uhr der Schweizer Traditionsmarke. Auch für mich bedeutet dieser Uhren-Test eine Premiere. Denn mit TITONI hatte ich bisher noch keine Berührungspunkte. Die Spezifikationsliste verspricht jedenfalls einiges…
Wo sich Highlight an Highlight reiht
Innerhalb der Produktpalette des Schweizer Uhrenherstellers TITONI ist der Name Seascoper 600 eine Institution. Die etablierte Kollektion ist die erste Anlaufstelle, wenn man bei TITONI nach professionellen Taucheruhren sucht. Professionell ist das Stichwort. Wie der Name verrät, übersteht jede Seascoper Tauchgänge bis in Tiefen von 600 Metern. Ein beeindruckender Wert. Die Konkurrenz aus dem Premiumsegment sieht da alt aus.
Jedoch gaben die klassischen Edelstahltaucher zum Preis von knapp 2000 Euro bisher noch nicht so viel Anlass, aufzuhorchen. Das ändert sich nun. Seit August dieses Jahres bietet TITONI die Seascoper 600 in einer Karbon-Ausführung an. Das Hightech-Material ist bereits seit einigen Jahren in der Uhrenindustrie etabliert, kommt bei Taucheruhren aber vergleichsweise selten zum Einsatz.
Das schwarze Karbon-Gehäuse ist jedoch nur eines in einer Reihe von vielen Highlights, die man in dieser Kombination sonst vergeblich auf dem Markt sucht. Zu nennen wäre da beispielsweise das hauseigene Manufakturwerk mit COSC-Zertifizierung. Oder das Heliumventil, das die Uhr auch für ambitionierte Einsätze als Schnorcheln interessant macht. Oder eben die spannende Farbgebung. Weiße und blaue Farbakzente auf Schwarz mögen noch gängig erscheinen. Die regenbogenfarbenen Indizes der Referenz 83600 C-RA-256 sind allerdings ein wahres Alleinstellungsmerkmal, das im Gedächtnis bleibt. Dieser Beitrag beschränkt sich auf meine Test-Uhr, die schwarzblaue Seascoper 83600 C-BL-256. Aber unabhängig von der Farbe schreit diese Uhr förmlich danach, getestet zu werden.
Ein Lederbooklet räumt die Uhrenbox auf
Beim umfangreichen Box Set hat man sich augenscheinlich viel Mühe gegeben. Dieses macht einen qualitativ erstklassigen Eindruck. TITONI hat eine interessante Lösung gefunden, um Garantiekarte und COSC-Chronometer-Zertifizierung sicher aufzubewahren. Sie befinden sich in einem wertigen, lederartigen Booklet. So vermeidet man, dass die wichtigsten Papiere lose in der Verpackung liegen und im schlimmsten Fall verloren gehen. Das habe ich tatsächlich so auch noch nicht gesehen.
Am Zubehör wurde nicht gespart. In der edlen Box mit Metallplatte samt Logo befindet sich neben der Uhr am Kautschukband noch ein zweites Textilband mit blauen Akzenten. Schön, dass TITONI uns die Möglichkeit gibt, nach Lust und Laune die Armbänder zu wechseln. Das sind die Vorzüge des Premiumsegments. Jetzt aber zur Uhr selbst!
Die TITONI Seascoper 600 CarbonTech am Handgelenk
Die schwarze Seascoper 600 macht an meinem Handgelenk einen frischen, modernen und funktionalen Eindruck. In dem Meer von herkömmlichen Edelstahltauchern bietet die Kombination aus schwarzem Gehäuse und hellblauen Akzenten eine willkommene Abwechslung. Trotzdem erkennt man die Uhr sofort als Taucher, denn sie besitzt genügend Designmerkmale, die zeitlose Taucheruhren auszeichnen. So kann man der TITONI Seascoper 600 CarbonTech ebenfalls eine gewisse Flexibilität anrechnen. Einschränkungen gibt es fast nicht. Bis auf sehr gehobene Anlässe fällt mir kaum eine Situation ein, in der die Seascoper fehl am Platz – Entschuldigung – am Handgelenk ist. Am wohlsten fühlt sich die Uhr trotzdem bei sportlichen Aktivitäten. Das machen auch die beiden Armbänder deutlich, die Schweiß, Salzwasser und Sonne trotzen.
Positiv will ich ebenfalls den Tragekomfort hervorheben. Am Kautschukband wiegt die TITONI Seascoper 600 CarbonTech gerade einmal 101 Gramm. Damit wird die Herrenuhr zum Leichtgewicht, das man im Alltag kaum spürt. Für mich ist dies der deutlichste Vorteil, den das Karbon-Gehäuse bietet.
Für den professionellen Anspruch – das Karbon-Gehäuse
Das schwarze Karbon-Gehäuse sieht nicht nur gut aus, es fühlt sich mit seinen matten Oberflächen auch sehr angenehm an. Die Verarbeitung des leichten Materials kann sich sehen lassen. Beim Rennen um immer größere Gehäusedurchmesser geht TITONI nicht mit. Die Seascoper 600 CarbonTech misst 42 mm und wirkt daher nicht klobig oder überdimensioniert. Die Länge zwischen den Bandanstößen beträgt 52,17 mm.
Im Vergleich zum sehr matten Gehäuse-Mittelbau stellt die Lünette im Glossy-Look den größtmöglichen Kontrast dar. Das ergibt ein sehr abwechslungsreiches, spannendes Gesamtbild. Auch hier setzt TITONI auf Leichtbau und verbaut Keramik in der Taucherlünette. Um die Lünette zu drehen, benötigt man etwas Kraft. Der Vorteil: dadurch ist es kaum möglich, sie unter Wasser aus Versehen zu verstellen.
Seitlich befindet sich ein sehr dezent eingearbeitetes Heliumventil, durch das beim Tauchen während der Dekompressionsphase Heliummoleküle entweichen können. Das Gimmick kommt hauptsächlich beim professionellen Tieftauchen zum Einsatz. Auch wenn die meisten von uns solche Tiefen nicht erreichen werden, zeigt es doch eindrucksvoll den Anspruch der TITONI Seascoper 600 CarbonTech. Dieser wird auch deutlich, wenn man sich die Wasserdichtigkeit anschaut. TITONI garantiert hier stolze 600 Meter. Ein derart robustes Gehäuse habe ich lange nicht getestet!
Zum Schluss will ich noch auf die beeindruckende Entspiegelung des flachen Uhrenglases hinweisen. Egal, wie man die Seascoper zum Licht dreht – wüsste man es nicht besser, könnte man vermuten, hier sei gar kein Uhrenglas eingebaut. Die Antireflexbeschichtung ist beidseitig aufgetragen. Beim Uhrenglas handelt es um kratzfesten Saphir.
TITONI’s COSC zertifiziertes Chronometer
Das Gehäuse wird selbst den Ansprüchen von professionellen Berufstauchern gerecht. Ähnlich verhält es sich beim Uhrwerk, womit wir auch schon beim nächsten Highlight angekommen wären. TITONI geht nicht den einfachen Weg und kauft Standardwerke bei etablierten Zulieferern, sondern konstruiert selbst. Ergebnis ist das T10 genannte Automatikwerk. Voll aufgezogen, gewährleistet es eine Gangreserve von drei Tagen(!), nach denen das Kaliber erst zum Stillstand käme, würde man die Seascoper nicht tragen. Automatikwerke vergleichbarer Taucheruhren liegen eher im Bereich zwischen 40 und 50 Stunden. Auch hier lässt TITONI die Konkurrenz alt aussehen.
Das ist aber noch nicht alles. Das T10 ist ein COSC zertifiziertes Chronometer. Um dieses Schweizer Qualitätssiegel tragen zu dürfen, muss das Uhrwerk seine Präzision in einem aufwendigen Prüfverfahren unter Beweis stellen. Laut COSC-Angaben sollte die Ganggenauigkeit bei -4 bis +6 Sekunden pro Tag liegen. Gut sichtbar wird das Automatikwerk durch den transparenten Gehäuseboden.
Die Bedienung über die Krone ist unkompliziert, die Einstellungen werden im Handbuch aber auch ausführlich erklärt. Damit die Krone während Tauchgängen nicht mit spitzen Gegenständen wie Steinen oder Korallenriffen in Berührung kommt, wurde einen Kronenschutz konstruiert.
Zifferblatt und Armband der TITONI Seascoper 600 CarbonTech
Auf dem Zifferblatt sind die wichtigsten Informationen, also Stunde, Minute und Sekunde sehr schnell ablesbar. Das gilt auch für schlechte Lichtverhältnisse. Die arabischen und punktförmigen Indizes sowie die Zeiger sind mit Super-LumiNova Leuchtmasse beschichtet und strahlen weiß. Bei 3 Uhr hat TITONI ein Datumsfenster integriert.
Bei der Wahl der beigelegten Armbänder macht TITONI alles richtig und stattet die Seascoper 600 CarbonTech mit zwei Alternativen aus, die beide äußerst wetterfest und langlebig sind. Für Tauchgänge würde meine Wahl definitiv auf das robuste Kautschukband fallen, dessen Innenseite eine interessante Rillenstruktur aufweist. Dadurch sitzt die TITONI Seascoper 600 CarbonTech selbst bei Nässe fest am Handgelenk. Auch die Faltschließe gewährleistet sicheren Halt.
Optisch ist jedoch das Textilband mein Favorit. Empfehlen kann ich es euch in der Freizeit. Mit seinem mittigen, blauen Strich sieht es noch sportlicher aus! Tatsächlich hat es TITONI an dieser Stelle sogar geschafft, einen Nachhaltigkeitsgedanken zu integrieren. Das Textilband besteht aus Ozeanplastik und erinnert uns daran, wie schützenswert die Unterwasserwelten sind, durch die wir tauchen. Dem Tagekomfort tut das Ozeanplastik keinen Abbruch.
Mein Fazit zur TITONI Seascoper 600 CarbonTech
Die TITONI Seascoper 600 CarbonTech ist eine Taucheruhr, die ich bisher nicht auf dem Schirm hatte. Völlig zu Unrecht, wie sich im Test herausstellt. Begeisterte Taucher sollten sich diesen Zeitmesser genauer anschauen. Die Uhr macht Lust auf Unterwassertrips im Urlaub, kann aber noch so viel mehr. Mit einem Heliumventil und einer Wasserdichtigkeit bis in Tiefen von 600 Meter wird die Seascoper sogar den Ansprüchen von Berufstauchern gerecht. Dazu passt auch das Hightech Material Karbon.
Mein persönliches Highlight sieht man dabei nicht einmal auf den ersten Blick. Das T10 Manufakturkaliber ist ein echtes Arbeitstier und überzeugt mit Leistung und guter Ganggenauigkeit. Abgerundet wird das hervorragende Gesamtpaket von zwei Armbändern für den jeweils passenden Einsatz.
Wer eine der drei Referenzen kaufen möchte, muss 2.910,- Euro (Schwarz und Blau) respektive 3.000,- Euro (Regenbogenfarben) ausgeben. Was man für diesen Wert erhält, sucht jedoch seinesgleichen.
Im Folgenden findet ihr alle weiterführenden Links!
Mehr über TITONI und die Seascoper 600 CarbonTech
Die gesamte Seascoper 600 Kollektion im Überblick
Noch mehr Taucheruhren in meinem Blog
Galerie
Technische Daten
NameSeascoper 600 CarbonTech
Referenznummer83600 C-BL-256
MarkeTITONI
KategorieTaucheruhren
Preis ab2.910,- Euro
Garantie2 Jahre
Gehäuse Materialcarbon
Diameter42.00 mm
Höhek.A.
UhrenglasAntireflexbeschichtung / Saphirglas
UhrentypAutomatic
Wasserdicht60 bar (600 m / 2000 ft)
Uhrwerk NameT10
Ganggenauigkeit72 Stunden
FunktionenDatum / Minute / Sekunde / Stunde
Ziffernblattfarbeschwarz
Indizesblau, strichförmig und arabische Indizes
BesonderheitenHeliumventil / Swiss Super-LumiNova®
LünetteKeramik Inlay / schwarz / Taucherlünette
SchließeDornschließe / Faltschließe / Karbon
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