SEVENFRIDAY Carbon PS3/02 Ruby (& PS3/01 Jade) Test

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Die SEVENFRIDAY Carbon PS3/02 Ruby und PS3/01 Jade bringen euch auf die Rennstrecke! Die Schweizer Marke betritt die Bühne des Motorsports, bleibt sich dabei aber selbst treu. Ich verspreche euch: so unkonventionell habt ihr sportliche Racing-Uhren noch nie gesehen…

Was SEVENFRIDAY anders macht und deswegen so besonders macht

Schaut euch mein neuestes YouTube Video zu diesen beiden Uhren an!

Die Schweizer Marke SEVENFRIDAY weicht vom Mainstream ab, der sonst so aus dem Herzen der Uhrenwelt kommt. In den vergangenen Monaten haben die Modelle mir im Uhren-Test mehrfach bewiesen, wie radikal die noch junge Marke mit scheinbar etablierten Gepflogenheiten bricht. Ein kreisrundes Gehäuse? Fehlanzeige! Ein Zifferblatt mit traditionell angeordneten und nur behutsam weiterentwickelten Elementen? Gibt’s erst recht nicht! Dieser Ansatz, der frischen Wind in die manchmal etwas einfallslose und repetitive Uhrenbranche bringt, hat mir schon immer gut gefallen.

Genauso bin ich jedes Mal aufs Neue von der wiedererkennbaren Handschrift begeistert, die sich wie ein roter Faden durch jedes neue Design zieht. Ich finde ja, die SEVENFRIDAY Modelle sehen immer etwas „abgespacet“ aus. Hätte ich bei Star Wars das Kostümdesign zu verantworten, würde ich jeder Spezies einen solchen Zeitmesser verpassen. Fast schon ironisch, dass die Modelle dann irgendwo doch traditionelle mechanische Armbanduhren sind und auf Funktionsweisen zurückgreifen, die sich seit Jahrzehnten kaum verändert haben.

Naja, eine Brücke zur virtuellen Welt – oder wie auch immer man sie nennen möchte – wird dann doch geschlagen. Schon die SEVENFRIDAY M2/04, mit welcher der Hersteller sich und die Fans zum 10-jährigen Geburtstag beschenkt hat, war mit einem NFC-Chip ausgestattet. Er ermöglicht den Eintritt in eine exklusive Community, die nur UPO7F genannt wird. Die Abkürzung steht für United People of SEVENFRIDAY. Kommuniziert wird dann per App. Events in der realen Welt samt Goodies wie limitierte Whiskeys heben die Bindung der Kunden an die Marke auf ein neues Level.

Jade ud Ruby

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Logisch, dass die M2/04 keine Eintagsfliege ist und SEVENFRIDAY die Idee weiter ausbaut. Und so profitieren auch die jüngsten beiden Erweiterungen der Modellpalette von der Technik, mit der sonst auch Personalausweise per Smartphone gescannt werden. Die Neuzugänge sind bis auf die Farbgestaltung identisch – zweieiige Zwillinge sozusagen. Offiziell hören sie auf die Namen PS3/01 und PS3/02. Da das aber eher an Spielkonsole als an Uhr erinnert, spricht selbst SEVENFRIDAY von Jade und Ruby. Die Namen sind Programm.

Ihr wohl spannendstes Feature ist das neue Gehäuse, welches teilweise aus Karbon gefertigt wurde. In der Vergangenheit war SEVENFRIDAY immer wieder dafür bekannt, seine Uhren aus unkonventionellen Materialien zu fertigen. Ihr erinnert euch: die SEVENFRIDAY FREE-D 2 kommt aus dem 3D-Drucker! Karbon ist in unserem Gedächtnis mit fest verankerten Vorstellungen verbunden. Aus diesem Werkstoff werden Motorsport-fähige Autos gebaut, die von ihren Piloten regelmäßig bis ans Limit gebracht werden. Karbon trotzt der hohen Belastung wie kaum ein anderes Material, bleibt dabei aber sehr leicht. Durch die guten Eigenschaften hat sich Karbon-Faserverbund auch in anderen Branchen wie der Medizintechnik bewährt – und in der Uhrenindustrie.

Die SEVENFRIDAY Carbon PS3/02 Ruby am Handgelenk

SEVENFRIDAY hat mir die PS3/02 Ruby für diesen Testbericht zugeschickt. Aber: der gilt auch genauso für das Schwestermodell Jade, das wie eben schon beschrieben nur eine andere Akzentfarbe besitzt. Diesen Mint- bis Türkiston finde ich persönlich noch etwas schöner als das aggressive Rot der Ruby. Mag wohl daran liegen, dass ich ein großer Liebhaber von Tiffany-blauen Uhren bin. Wie immer gilt: das ist eben Geschmackssache. Die meisten Motorsportfans werden wohl zur Ruby greifen. Rot steht eben für Geschwindigkeit, Temperament und natürlich Ferrari.

In der Mitte des Zifferblattes, gleich hinter den skelettieren Oberblättern und Zeigern, zeigt sich eine imposante Karbonstruktur in Wabenoptik, die an einen Kühlergrill erinnert. Im Zusammenspiel mit dem Stundenindex im Stile einer Tachometer-Anzeige macht das Zifferblatt der Ruby (und Jade) einen erstklassigen Eindruck. Ein Auftritt mit Ansage! Optisch würde ich die PS3 jetzt schon als Alternative zu bekannten Luxusuhren wie denen von Richard Mille ansehen, die ebenfalls im Motorsport verordnet sind. SEVENFRIDAY kopiert nicht, sondern macht sein eigenes Ding – und das sehr gut.

Nur wie das eben so mit nicht kreisrunden Uhren ist: sie sind groß. Da macht auch die PS3 keine Ausnahme. Über 47 Millimeter wirken am Handgelenk riesig; durch die spezielle Form, die bei vergleichbarem Durchmesser mehr Oberfläche generiert erst recht. Die charakteristische Form des Gehäuses soll an einen alten Fernseher erinnern, weswegen SEVENFRIDAY auch von einem „TV shape“ spricht. Im Alltag führt das manchmal sogar dazu, dass die Uhr von weitem betrachtet an eine überdimensionierte Apple Watch mit besonderem Display-Hintergrund erinnert.

Feintuning: das Gehäuse im Detail erklärt

Das Gehäuse besteht aus verschiedenen Elementen, die sich zu einer komplexen Komposition zusammensetzen lassen. Da wäre zum einen die PVD-Beschichtung, die einen Großteil des Gehäuses bedeckt und es haltbarer, kratzfester und langlebiger macht. Bei der Struktur darunter handelt es sich um herkömmlichen Edelstahl, aus dem auch der Gehäuseboden gefertigt ist. Tragen wir die Ruby jedoch am Handgelenk, sehen wir etwas anderes, nämlich das schachbrettartige Muster der Karbonfasern auf der Lünette. Warum auch die Uhrenindustrie den Werkstoff mit Begeisterung für sich entdeckt hat, habe ich ein paar Zeilen zuvor bereits erklärt.

Damit ist es jedoch noch nicht getan. Eingerahmt wird die gelungene Karbonoptik von einem weißen Rahmen, für den SEVENFRIDAY Resin, ein Kunstharz verwendet. Er strukturiert die Uhr und nimmt ihr etwas von der „Klobigkeit”, zu der Armbanduhren mit schwarzem Gehäuse gern mal tendieren. Den letzten Schliff verleiht der SEVENFRIDAY Carbon PS3/02 Ruby der markentypische Animationsring, der inzwischen zum Erkennungsmerkmal von SEVENFRIDAY geworden ist. In diesem Fall haben sich die Designer für Karbonfaser entschieden. Mich erinnert das stark an Zierelemente, die Lufteinlässe oder Fenster von Autos betonen.

Bei einer Premium-Uhr im niedrigen vierstelligen Preissegment erwartet man Saphirglas. Das bekommt der Kunde auch, versehen mit einer Antireflexbeschichtung. Die Wasserdichtigkeit der SEVENFRIDAY Carbon PS3 gibt der Hersteller mit 10 bar an.

Unter der Motorhaube

Engine nennt SEVENFRIDAY das Uhrwerk, was die Carbon PS3/02 Ruby antreibt. Der Ausdruck könnte bei einer Motorsport-Hommage wie dieser kaum passender sein. Die Engine, der Motor des Zeitmessers, kommt von Miyota. Das 82S5 kommt auf eine respektable Gangreserve von 42 Stunden. Punkabzüge gibt es hingegen für die Ganggenauigkeit, die bei nur -20 bis +40 Sekunden liegt.

Zifferblatt und Armband

SEVENFRIDAY steht für kreativ gestaltete Zifferblattdesigns. Was die Carbon PS3/02 Ruby zu bieten hat, ist jedoch selbst für die Schweizer Marke bemerkenswert aufwendig. Vier Zifferblattebenen, kunstvoll skelettiert, schaffen eine Tiefe, die atemberaubend anzuschauen ist. Vorbei an zwei Oberblättern, auf denen die Zeiger angeordnet sind, blickt man durch die wabenförmige Kühlergrillstruktur mitten ins Herz der Uhr. Alle Elemente verleihen der Ruby einen technischen Charakter, der Inspiration vom Motorsport verdeutlicht.

Im Gegensatz zur FREE-D 2 gestaltet sich das Ablesen des Zifferblattes deutlich einfacher. Zugegeben, optimal ist die Ablesbarkeit der Zeiger im Gewimmel der Ebenen immer noch nicht. Um Praktikabilität geht es hier jedoch auch nicht. Wer die sucht, ist bei SEVENFRIDAY schlecht aufgehoben. Die kleine Sekunde wurde ausgelagert und bei 4 Uhr angeordnet.

Optisch passt das schwarze Lederband gut zum Gehäuse. Zwei unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten strukturieren auch hier das Design. Im Alltag hat mir der Tragekomfort gut gefallen. Eine Dornschließe gewährleistet sicheren Halt.

Mein Fazit zur SEVENFRIDAY Carbon PS3/02 Ruby (und PS3/01 Jade)

Zwei neue Referenzen hat SEVENFRIDAY veröffentlicht: beide haben es in sich. Die Carbon PS3/02 Ruby und PS3/01 Jade sind optische Meisterwerke, die sich nicht an bereits existierenden Uhren orientieren, sondern ihre Inspiration woanders entnehmen. Rennstrecke, Motorsport, Faszination an Technik – das sind die Attribute, die die beiden Zeitmesser ausstrahlen. Das Resultat ist ein komplexes Design mit sensibel aufeinander abgestimmten Elementen. Bestandteile sind Farbe und Anordnung der Oberblätter, die Karbonfaserstruktur, die weiße Umrandung der Lünette, der Animationsring und noch viel mehr, was ich nennen könnte. Letztendlich müsst ihr euch aber euer eigenes Bild dieser faszinierenden Armbanduhren machen. Es lohnt sich.

Zuletzt möchte ich noch kurz auf die Verpackung eingehen, die im starken Kontrast zur sportlich-technischen Armbanduhr steht. Dazu kann ich euch nur mein Unboxing Video empfehlen, welches ich euch oben verlinkt habe. Dort erkennt man die originelle Holzbox besonders gut.

Beide Schwestermodelle kosten USD 1.688,- (exkl. MwSt.). Das entspricht aktuell etwa 1.550,- Euro (exkl. MwSt.). und ist angesichts der hochwertigen Materialien sowie der erstklassigen Verarbeitung mehr als gerechtfertigt. Alle weiteren Links findet ihr wie immer im Folgenden.